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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 59

1908 - Berlin : Süsserott
— 59 — Fruchtlandschaften. Durch das Rhonetal werden die Alpen von dem französischen Mittelgebirge getrennt, dessen südlichen Teil ? die Cevennen bilden. Reiche Weiden im Westen und Olivenhaine auf den südöstlichsten Abhängen bedecken dieses auch Steinkohlen und etwas Erze führende Gebirge. Rauh und waldarm, aber reich an Gebirgsweiden ist das Hochland der Auvergne (Ziegen- und Schaf- zucht). Die Gebirge von Forez (zwischen welchen Flüssen?) sind reich an Mineralquellen (Vichy), und diejenigen von Lyonnais und Charoláis enthalten die reichsten Kohlen- und Erzgruben Frankreichs. Nördlich von diesen liegt, getrennt durch den Canal du Centre das weinreiche Côte d'or-Gebirge, und daran schließen sich die Hoch- ebene von Langres (Eisenerzlager) und die von Lothringen. Die Ardennen sind eine Fortsetzung des Rheinischen Schiefergebirges und beherbergen wie dieses neben Steinkohlen Eisen-, Zink-, Kupfer- und Bleierze. An der Grenze gegen Spanien erheben sich die Pyrenäen, die wohl Senn- und Waldwirtschaft zulassen, aber den Verkehr durch ihre Unwegsamkeit sehr behindern. Das französische Tiefland, nördlich und westlich der Mittelgebirge gelegen, ist ebenso wie das Rhonetal und die Einsenkung zwischen Cevennen und Pyrenäen äußerst fruchtbar. Unterbrochen wird es nur durch die Gebirge der Normandie und der Bretagne. 3. Bewässerung. Die großen französischen Ströme gehören mit Ausnahme der Rhone zum Gebiete des Atlantischen Ozeans. Erkläre diese Tatsache! Nenne die einzelnen Flüsse, verfolge ihren Lauf, merke die größeren Nebenflüsse! Der beste Schiffahrtsstrom ist die Seine, da sie einen beständigeren Wasserstand als die Loire und ein weniger starkes Gefälle als die Rhone hat. Von ihren Neben- flüssen sind Marne, Oise und Yonne schiffbar. Von großer Be- deutung ist auch die Garonne in ihrem Unterlauf (Gironde). Die Flut steigt bis Bordeaux aufwärts und ermöglicht einen starken Schiffsverkehr. Großartig in der Anlage, aber für die heutigen Schiffahrtsverhältnisse nicht mehr ausreichend, sind die französischen Kanäle. (Frankreich besitzt fast doppelt so viel an Kanalstrecken wie das Deutsche Reich, rund 4800 gegen 2500 km in Deutschland.) Zu merken sind die folgenden: Canal du Midi, Canal du Centre, Rhein-Rhone- und Rhein-Marnekanal, Kanal von Burgund, Canal d'orleans und der Kanal von Brest nach Nantes. Gib an, welche Flüsse bzw. Meere durch die einzelnen Kanäle verbunden werden !

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 64

1908 - Berlin : Süsserott
— 64 — Weberei ist Lyon, das zugleich der erste europäische Handelsplatz für Seide und Seidenwaren ist. Daneben sind Paris, St. Etienne, Tours, Nîmes und Grenoble von Bedeutung. Es werden jährlich rund 4 Mill, kg Rohseide verarbeitet, und die hergestellten Erzeugnisse (Seiden- und Sammetgewebe, Bänder, Strümpfe, Wäsche usw.) haben einen ungefähren Wert von 550 Mill. M (Ausfuhr für 255 Mill. M). Die Wollwaren- industrie steht auf gleicher Höhe mit der englischen und übertrifft die deutsche an Feinheit und Leichtigkeit des Gewebes. Für die Her- stellung von Tuchen und Kammgarnstoffen sind die Hauptsitze die nördlichen Departements (Lille, Roubaix, Tourcoing, Amiens, Cambrai, Sedan); daneben kommen Paris und Beau vais für Teppiche und Gobelins in Betracht. Die Baumwoll Spinnerei und -weberei ( über 6 Mill. Spindeln ) blüht ebenfalls im Norden (Paris, Rouen) und in den Vogesen (Mühl- hausen im Elsaß benachbart!). Die Leinenindustrie ist überall ver- treten. In der Herstellung von Spitzen und Blonden wetteifert Frankreich mit Belgien (Valenciennes, Alençon), und für Modeartikel und Putz waren ist Paris der erste Platz der Welt. Die Metall- und Maschinenindustrie steht quantitativ hinter der englischen und deutschen weit zurück, übertrifft jene aber vielfach an Geschmack und Eleganz der Ausführung. Le Creuzot, das französische „Essen", besitzt in dem Etablissement von Schneider eines der ersten Stahlwerke der Welt. Neben ihm ragen St. Etienne, Paris, Lyon, Rouen und Marseille hervor; die Waffenfabrikation blüht in St. Etienne, die von Messern und Scheren in Langres ; die feinsten Kurz waren kommen aus Paris. Papier-, Leder- und Gummiwarenindustrie sind Glanzpunkte der französischen Gewerbetätigkeit. Paris und Angoulême hefern die feinsten Spezialitäten in B u n t - und Luxuspapieren und Kartonnagen ; Handschuhe aus Grenoble und Galanteriewaren aus Paris sind wichtige Ausfuhrartikel. Die keramische Industrie erzeugt sehr feines Porzellan (Staatsfabrik in Sèvres bei Paris, Limoges). Paris ist einer der ersten Plätze der Welt für die Verfertigung von optischen und physi- kalischen Instrumenten. Die Herstellung von Chemikalien hat ihre Hauptsitze in Paris und Marseille und liefert neben Säuren und Soda besonders Seifen, Parfümerien, ätherische öle und Essenzen. Be- rühmt ist die Fabrikation von Likören (Kognak, Anisette, Chartreuse, Absinth) und Delikatessen. Auch die Brauerei entwickelt sich all- mählich. 4. Handel und Verkehr. Der großartigen Produktion des Landes entspricht der lebhafte Handel und Verkehr, der auch durch Lage und Bodenverhältnisse sowie einen ausgedehnten Kolonialbesitz begünstigt wird. Frankreich nimmt in der Reihe der Handelsstaaten in Europa den dritten, in der Welt den vierten Platz ein. Binnen- und Außenhandel sind sehr entwickelt; Ein- und Ausfuhr stellten

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 65

1908 - Berlin : Süsserott
-òs- sidi 190b auf 8,2 Milliarden M, und der Anteil Frankreichs am Welthandel betrug 1905 8,8%. Dem Binnenhandel dienen neben den großartigen Wasser- straßen (14000 km an Flüssen und Kanälen — siehe diese!) vor- zügliche Straßen und ein planmäßig angelegtes und gut ausgebautes Eisenbahnnetz (1906: 46470 km). Ausgangspunkt der Bahnen ist Paris, das durch sechs Hauptlinien mit allen Teilen des Landes verbunden ist und hierdurch wie durch seine Lage an der Seine, dem Hauptschiffahrtsstrom Frankreichs, auch der wirtschaftliche Mittelpunkt des Landes ist. Seine Börse ist tonangebend, und seine Banken (Banque de France, Crédit Lyonnais) repräsentieren den französischen Nationalwohlstand. Bahnlinien. a) Ostbahn: Paris—straßburg—wien (Orient-Expreß); b) Nordbahn: Paris—boulogne—london; Paris—lüttich—cöln (Nord-Expreß); c ) Mittelmeerbahn : Paris—lyon—marseille ; d) Orléansbahn: Paris—orléans—tours—(St. Nazaire, ^ Bordeaux ; ( Brest; e) Westbahn: Paris—< jcherbourg; [ [Le Havre ; f) Südbahn: Bordeaux—bayonne—vitoria in Spanien; ,, —Toulouse—narbonne—cette. Post, Telegraph und Telephon sind vorzüglich, Kabel nach England, Korsika, Spanien, Algier, Senegambien und Amerika (Brest—st. Pierre—philadelphia) vorhanden. Der Außen handel ist zu zwei Dritteln See-, zu einem Drittel Land- handel. Wichtig für den Verkehr mit Italien sind die Eisenbahnlinien Lyon—turin (Mont Cenis-Bahn) und Nizza—genua; nach Spanien führt die Südbahn und die Linie Perpignan—barcelona; der Haupt- verkehr nach Deutschland geht über Nancy—avricourt—straß- burg (a), Pagny s/Moselle—metz und unter Vermittlung der belgischen Bahnen über Herbesthal—cöln (b). Die wichtigsten Seeplätze sind Dünkirchen (England und Ostseeländer), Le Havre (England, Deutschland und Amerika — für Kaffee, Zucker und Baumwolle Hauptplatz), Nantes (Vorhafen St. Nazaire), Bordeaux (Wein), Cette, Toulon (Kriegshafen) und Marseille. Letzteres ist der erste Hafen Frankreichs mit starkem Verkehr nach den südeuropäischen Keuchel-Oberbach, Wirtschaftsgeographie. Teil Ii. 5

4. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 66

1906 - Berlin : Mittler
66 Ii. Bergbau und Industrie. Bergbau. Belgien gewann im Jahre 1902 rund 23 Millionen Tonnen Steinkohlen, etwa doppelt so viel als Österreich- Ungarn und l^mal soviel als Rußland einschließlich seiner asiatischen Besitzungen. Die Haupterzeugungsgebiete sind die südlichen Provinzen Hennegau, Namur und Lüttich. Auch sonst ist das Land reich an Mineralschätzen. Es werden Eisen- und Manganerze, Blende, Zink, Galmei, Schwefel- kies, Bleiglanz, Marmor, Erden und Steine gefördert. Salz fehlt dem Lande. Die Roheisengewinnung betrug im Jahre 1903 1,2 Millionen Tonnen; sie kam der Österreich-Ungarns vom Jahre 1902 fast gleich. In der Nähe der deutschen Grenze (hohes Venn) liegt das seiner Eisenquelle wegen berühmte Bad Spa. Industrie. Steinkohlen und Eisenreichtum haben Belgien zu einem der wichtigsten Industrieländer Europas gemacht (Klein-England). Ehe jedoch Metallindustrie zu hoher Blüte gelangte, spielte schon jahrhundertelang das Textilgewerbe eine große Rolle. Brüssel, Gent und Brügge verdanken ihren einstigen Glanz vor allem der Leinenspinnerei und Leinen- weberei, sowie einer hochentwickelten Tuchindustrie. Gegen- wärtig ist Belgiens Textilindustrie noch in hohem Maße leistungsfähig. Hervorgehoben zu werden verdienen diewoll- und Leinenindustrie von Lüttich und Verviers, die Baum- wollverarbeitung in Gent, Kortryk, Brüssel, Tournai und Möns, die Luxusteppichweberei von Tournai und die Spitzenfabrikation von Brüssel, Mecheln und Gent. Die Metallindustrie mit ihren verschiedenen Zweigen steht auf außerordentlicher Höhe. In den zwei Hauptindustrie- bezirken, dem östlichen um Lüttich herum und dem west- lichen mit den Hauptzentren Möns und Charleroi, werden die gewonnenen Erze verarbeitet. Lüttich ist berühmt durch seinen Maschinenbau (Fabrik von St. Leonard) und seine Gewehrfabrikation. In der Nähe hegt Seraing, das ebenfalls bedeutende Maschinen Werkstätten (Fabrik von Cockerill) hat. Außer den genannten Städten sind noch Brüssel (Wagen, landwirtschaftliche Maschinen) und Namur für die Metall- verarbeitung von besonderer Wichtigkeit. Von sonstigen Industriezweigen sind noch bedeutend : die Glasindustrie des Sombretales, die Tonwaren- und Por- zellanfabrikation von Brüssel und Tournai, die Leder-

5. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 49

1906 - Berlin : Mittler
— 49 — Tabakfabriken (holländische Zigarren) blühen in Amster- dam und Utrecht. Liköre (besonders Genever), auch Zucker und Sirup er- zeugen Amsterdam und Rotterdam. Auch die Diamantschleiferei, die 10 000 Personen beschäftigt und die großartigste der Erde ist, hat ihren Sitz in Amsterdam. Haupt- und Residenzstadt ist Haag. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Außenverkehr. Allgemeines. Die maritime Lage Hollands, die Beziehungen zu den wichtigen europäischen Industriestaaten, Großbritannien, Deutschland, Belgien und Frankreich, und der bedeutende Ko- lonialbesitz erzeugen einen regen Verkehr zu Wasser und zu Lande. Doch hat Holland seine überragende Stellung im Weltverkehr, die es vor Jahrhunderten einnahm, nicht behaupten können. Der Staat ist zu klein, sein Hinterland zu gering, um mit den großen Nachbarreichen den Wettkampf im Welt- wirtschaftsverkehr mit Erfolg führen zu können. Seine Handels- flotte, die im 17. Jahrhundert so bedeutend war als alle anderen Handelsmarinen zusammengenommen, steht heute erst an neunter Stelle. Verkehrswege. Schiffbare Flüsse. Es fehlt dem Lande zwar nicht an Kunststraßen; hauptsächlich aber vollzieht sich der Binnenverkehr auf den schiffbaren Flüssen und zahlreichen Kanälen. Unter den ersteren sind Rhein, der von der Landes- grenze bis Rotterdam mit Dampfern befahren wird, und Maas die wichtigsten. Von der Scheide gehören nur die Mündungs- arme (Oster- und Westerschelde) zu Holland. Nicht weit von der deutschen Grenze beginnt die Delta- bildung des Rheins. Die verschiedenen Mündungsarme (Waal, Leck, Krummer Rhein, Alter Rhein, Amstel, Vechte, Yssel) sind untereinander und mit dem Meere durch zahlreiche Kanäle verbunden. Mit dem südlichsten und stärksten Arme des Rheins, der Waal, vereinigt sich die Maas, die sich bald wieder in Arme teilt. Kanäle. Kein anderes Land hat ein gleich dichtes Kanal- netz wie Holland. Die Gesamtlänge der künstlichen Wasser- straßen, die meist eine Breite von 20 m und eine Tiefe von Wolff—pflug, Wirtschaftsgeographie. Ii. 4

6. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 52

1906 - Berlin : Mittler
52 verkehr mit Frankreich, den Ländern der drei südlichen Halb- inseln, mit Schweden und Norwegen. Größere Handels- und Verkehrsplätze. Amsterdam . 521 000 Arnhem . . . 57 000 Rotterdam . . . 332 000 Leyden . . . . . 54 000 Haag . . . . 212 000 Nimwegen . . . 44 000 Utrecht . . 104 000 Tilburg . . , . . 42 000 Groningen . . . 68 000 Dordrecht . . . . 39 000 Harlem . . . . 65 000 Maastricht . . . . 34 000 Iii. Deutsch-holländischer Warenaustausch. Allgemeines. Deutschland und die benachbarten Nieder- lande stehen miteinander in regen Handels- und Verkehrs- beziehungen. Der Rhein mit seinem bedeutenden Schiffs- verkehr stellt die natürliche Verbindung zwischen beiden Ländern her. Neben ihm dienen wichtige Eisenbahnlinien auf dem rechten und linken Rheinufer dem deutsch-holländischen Güteraustausch. Auf diesen wichtigen Verkehrsstraßen werden die Erzeugnisse des rheinisch-westfälichen Bergbau- und In- dustriebezirks den belgischen und holländischen Häfen zu- geführt, um dann weiter in überseeische Länder befördert zu werden. Holland bildet ähnlich wie Belgien für Westdeutsch- land den natürlichen Absatzweg nach den Nordseehäfen. Einfuhr. An der Gesamteinfuhr des deutschen Zoll- gebietes im Spezialhandel des Jahres 1903 waren die Nieder- lande mit 194,2 Millionen Mark, d. i. 3,1 vh., beteiligt. Die deutsche Einfuhr aus den Niederlanden war im letzten Jahr- zehnt vielfachen Schwankungen unterworfen; doch sind diese nicht auf eine Abnahme des Handels mit den Niederlanden zurückzuführen, sondern sie finden in anderen Ursachen ihre Erklärung. (Verbesserung der Handelsstatistik.) Aus den Niederlanden bezieht das deutsche Zollgebiet hauptsächlich Nahrungs- und Genußmittel, welche zum Teil eigene Erzeugnisse der Viehzucht, der Fischerei, der Land- wirtschaft einschließlich des Gartenbaues und der Industrie des Landes sind, zum Teil aus den niederländischen Kolonien und anderen Ländergebieten stammen. Unter den Haupteinfuhrwaren des Jahres 1903 stehen Milchbutter (14,G), gesalzene Heringe (12,4), Käse (11,8),

7. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 54

1906 - Berlin : Mittler
54 — Davon wohnt nur ein gutes Drittel in Städten;*) auf 1 qkm wohnen 72 Menschen. Am gedrängtesten sitzt die Bevölkerung in dem industrie- reicheren Norden und in der Umgebung von Lyon (300 auf 1 qkm). Schwache Bevölkerung zeigen die Westalpen und die Cevennen (20) und die Heidegegend der Landes (etwa 30). Eine Stadt (Paris) hat fast 3 Millionen Einwohner, zwei Städte (Lyon und Marseille) haben etwa x/2 Million, zehn Städte über 100 000 und zwanzig über 50 000 Einwohner. (In Deutschland besitzen 33 Städte über 100 000 Ein- wohner.) Bodengestalt und Gliederung. Die Bodengestalt Frank- reichs zeigt eine große Mannigfaltigkeit. An der Südost- und Südwestgrenze erheben sich die gewaltigen Hochgebirge der Westalpen bzw. der Pyrenäen. Den Osten und Südosten der inneren Landschaft füllen die französischen Mittelgebirge**) aus, die das westlichste Glied der großen Mittelgebirgskette bilden, welche mit den Sudeten im Osten Deutschlands beginnt und die Alpen im großen Bogen umspannt. Der Norden und Westen wird vorwiegend von dem fran- zösischen Tieflande gebildet, das zwei Drittel Frankreichs um- faßt und fast nirgends über 200 m emporsteigt. Nur in der Bretagne und Normandie erheben sich aus dem Tieflande 400 m hohe Berglandschaften. Das französische Tiefland wird von drei großen Strömen (Garonne, Loire und Seine) mit zahlreichen Nebenflüssen durch- zogen und gliedert sich in das Garonne- und das Seine-Loire- becken (auch Pariser Becken). Zu diesen tritt als drittes das Rhônebecken im Südosten. Geologisches. In den abgetragenen Erhebungen der Bretagne und Mittelf rankreich s, sowie in manchen Teilen der Alpen und der Pyrenäen liegen außer kristallinischem Gestein *) Dennoch ist Frankreich ein sehr städtereiches Land; denn jede Ortschaft mit über 2000 Einwohnern wird als Stadt bezeichnet. **) Das französische Mittelgebirge beginnt im Süden, wo es am höchsten ist, mit dem Zuge der Cevennen. Daran schließen sich, einem nach Süd- osten offenen Bogen folgend: Das Charolais-Gebirge (bis zum Canal du Centre), die Côte d'or (d. h. Goldhügel, bis zum Kanal von Burgund), das Plateau von Langres (bis zur Seinequelle) und die Sichelberge (bis zur Moselquelle). Zwischen Loire und Allier hegt das Forezgebirge und west- lich hiervon das wüste Hochland der Auvergne.

8. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 56

1906 - Berlin : Mittler
— 56 — Jedoch deckt der durchschnittliche Ernteertrag von 120 Mil- lionen Hektoliter nicht den Bedarf. An zweiter Stehe steht die Gewinnung des Hafers (etwa 90 Milhonen Hektoliter). Beide Getreidearten werden neben den wichtigsten Industriegewächsen: Zuckerrüben (etwa 330 Zuckerfabriken) und ausgezeichnetem Flachs und Hanf in den nördlichen Gegenden angebaut. Einen äußerst wichtigen Erwerbszweig bildet der Weinbau. Frankreich ist unbestritten das erste Wein- land der Erde. Mehr als 3 vh. (1,64 Milhonen Hektar) dienen der Reben- kultur und 2 Milhonen Menschen finden in ihr Beschäftigung. Von den 86 Departements sind nur 9 (die nördlichsten) ohne Weinbau. Daher ist auch die Menge der erzeugten Weine eine un- geheure, nämlich durchschnittlich 50 bis 70 Millionen Hektoliter im Werte von 1 bis 1,5 Milliarden Francs. Die wertvollsten Weine gedeihen in den drei Hauptwein- baugebieten, nämlich: in der Gascogne (Bordeaux), in Burgund (Còte d'or) und in der Champagne (an den Ufern der Marne in der Umgebung der Städte Reims, Chalons s. M. und Epernay). Die letztgenannten Städte sind auch die Haupt- erzeugungsstätten des „Champagners", des „Königs der Weine und des Weines der Könige". 200 qkm umfassen in der Champagne die Weinberge, und etwa 700 000 hl beträgt die Menge ihrer jährlichen Erzeugnisse. 1903/1904 betrug der Bestand an Schaumwein bei den französischen Großhändlern 883 232 hl = 104 353 959 Flaschen; davon gelangten 35 Millionen Flaschen zum Ver- sand, und zwar 21 Miliinnen ins Ausland. Auch Obst-, Gemüsebau und Blumenzucht erfreuen sich in Frankreich höchster Blüte. Die größten Ob st mengen, besonders Kirschen, Äpfel, Birnen, werden in Nordfrankreich erzeugt; Aprikosen, Pfirsiche, Walnüsse, Kastanien, Mandeln liefert Mittelf rankreich, Ohven die Provence (Aix), Zitronen und Orangen Korsica. Gemüse von ausgezeichneter Güte wird in großen Mengen auf den Weltmarkt gebracht (Amiens — Paris). Eßbare Pilze (Champignons und Trüffeln) liefern Paris und Marseille. Die Blumenzucht, besonders an der französischen Riviera betrieben, liefert so gewaltige Mengen, daß ihr Ertrag einen nicht unerheblichen Teil des Nationaleinkommens ausmacht.

9. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 59

1906 - Berlin : Mittler
59 Lyon und St. Étienne (auch Grenoble) sind die Haupt- plätze derselben. Die Hälfte aller Textilarbeiter (500 000) sind in der Seiden- industrie beschäftigt und von diesen wieder 300 000 allein in Lyon (!/9 Million Einwohner) und Umgegend, das besonders Seidenzeuge und -Borten herstellt, während St. Étienne (150 000 Einwohner) Seidenbänder und Paris seidene Strümpfe fabrizieren. Außerdem ist Lyon neben Mailand der bedeutendste euro- päische Seidenmarkt. Während die Seidenindustrie naturgemäß im Süden und Südosten ihre Tätigkeit entfaltet, finden sich die übrigen hoch- entwickelten Zweige der Gewebeindustrie fast nur im Norden. Die Wollindustrie, die ihr Rohmaterial zum größten Teil aus Südamerika und Australien bezieht, hat ihre Haupt- sitze in Lille (220 000), Roubaix (145 000), Amiens (95 000), Sedan (vorzügliche Tuche) und Paris, das herrliche Teppiche und Gobelins herstellt. Die Baumwollindustrie wird außer in Rouen, Paris und Amiens, die im Hinterlande des großen Einfuhrhafens le Havre liegen, noch in den Vogesen betrieben. Die Leinenindustrie gruppiert sich um Lille und Valen- ciennes (weltberühmte Spitzen), die aufblühende Juteindustrie, die Möbelstoffe anfertigt, um Dünkirchen. Vorzügliches leistet die französische Bekleidungs- industrie. Pariser Hüte, Stiefel, Damen- und Herrenkleider, Wäsche-, Putz- und Modeartikel sind weltberühmt. Dasselbe gilt von den französischen Handschuhen, deren Fabrikationszentrum Grenoble ist. 25 000 Arbeiter sind in einem Umkreise von 60 km um Grenoble mit der Herstellung von jährlich 1 200 000 Dutzend Paar beschäftigt, die einen Wert von 35 bis 36 Millionen Francs darstellen. Hervorragendes bietet seit Jahrhunderten das Kunst- gewerbe. Die Luxusleder- (Galanteriewaren), die Luxuspapier- (Karten, Tapeten — Paris), die Porzellan- und Glasfabri- kation (Sèvres bei Paris, Limoges, Baccarat) sowie die Uhren- fabrikation von Besançon sind Glanzpunkte des französischen Kunstgewerbes. Auch die Nahrungs- und Genußmittelindustrie leistet Bedeutendes, besonders in Delikatessen, Likören (Kognak, Chartreuse) und Konserven; desgleichen die chemische In-
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